Jahrestagung - Jena

2. Jahrestagung der GfBS in Jena vom 2. - 4. September 1999 an der Friedrich Schiller Universität, Jena

Protokoll der 2. Ordentlichen Mitgliederversammlung der GfBS


Ort: Großer Hörsaal des Botanischen Instituts (kurzfristige Änderung) der Friedrich-Schiller-Universität Jena

Zeit: Freitag, 3. Sept. 1999, ca. 17.30 bis 19.30 Uhr, Fortsetzung am Samstag, 4. Sept., 12.30 bis 14.30 Uhr.

    Teilnehmer: am 3. 9.: Der Vorstand der GfBS: Prof. Schminke, Prof. Greuter, Prof. Wägele, Dr. Ulrich, Prof. Waloßek; die Beisitzer im Vorstand der GfBS: Dr. Regine Jahn, Dr. Marion Kotrba, Prof. Steininger, Prof. Zeller; 67 Mitglieder der GfBS; als Gast: Dr. Noyer-Weidner (De Gruyter-Verlag).
    am 4. 9.: Der gesamte Vorstand und 55 Mitglieder. Entschuldigt: Prof. Dr. G. Scholtz

TOP 1: Tagesordnung. Der TOP 5 (Wahl der Kassenprüfer) wird verschoben, die Wahl soll als TOP 8 nach der Wahl des Vorstandes stattfinden. Die Tagesordnung wird einstimmig angenommen.

TOP 2: Bericht des Präsidenten: Der Bericht des Präsidenten liegt den Mitgliedern schriftlich vor, er war den Tagungsunterlagen beigefügt worden. Der Bericht wird ohne weitere Diskussionsbeiträge von den anwesenden Mitgliedern angenommen.

Der Präsident weist auf den "Tag der Artenvielfalt" des Magazins "GEO" hin und bittet die Mitglieder, künftig aktiv an dieser erfolgreichen und für die Ziele der GfBS werbenden Veranstaltung mitzuarbeiten.

Der Präsident stellt den Vorschlag vor, einen Spendenfonds zur Finanzierung von Mitgliedschaften aus den ehemaligen Ostblock-Staaten einzurichten. Wer aus diesen Staa-ten Mitglied werden möchte, aber daran gehindert wird, weil er den Mitgliederbeitrag nicht aufbringen kann, soll sich beim Vorstand der Gesellschaft darum bewerben kön-nen, daß sein Mitgliedsbeitrag aus dem Spendenfonds erstattet wird. Die anwesenden Mitglieder diskutieren den Vorschlag. Die Mehrheit der anwe-senden Mitglieder stimmt per Handzeichen zu. Der Präsident bittet diejenigen, die zu dem Spendenfonds beitragen möchten, ihre Spende zusammen mit der nächsten Überweisung ihres Mitgliederbeitrags auf das Konto der Gesellschaft zu überweisen.

Die Gründung einer internationalen, fachübergreifenden Zeitschrift für Systematik wird diskutiert, nachdem der Präsident und der Vizepräsident das Konzept des De Gruyter-Verlages vorgestellt haben. Der Inhalt soll die Bereiche Zoologie und Botanik einschließlich Paläontologie, Mikrobiologie und Protozoologie umfassen, einen Magazin-teil mit Nachrichten, Standpunkten und Trendberichten. Der Geschäftsführer erläutert, weshalb rein taxonomische Arbeiten als elektronische Supplementbände verbreitet werden sollen. Als Herausgeber stehen zur Zeit bereit Herr Prof. Kadereit (Botanik), Prof. Wägele (Zoologie) und Prof. Haszprunar (Allgemeines, Magazin), ein "managing editor" soll vom Verlag finanziert werden. Bei einem Volumen von 4 x 100 Seiten und Zwangsbezug würden die Mitgliedsbeiträge um 50,- DM (ordentliche Beiträge) bzw. 25,- DM (subventionierte Beiträge) steigen.

Der Vorschlag wird kontrovers diskutiert. Einzelne Mitglieder üben Kritik an der bisherigen Preispolitik des Verlages, andere fordern alternative Angebote. Dazu stellt der Geschäftsführer das Angebot des Blackwell-Verlages vor, der eine Integration mit der Zeitschrift "J. Zool. Syst. Evol. Res." vorgeschlagen hatte. Ein anwesender Herausgeber dieser Zeitschrift ( Prof. M. Fischer) lehnt jedoch die Aufnahme botanischer Aufsätze ab, womit diese Alternative uninteressant wird. Herr Prof. Haszprunar weist darauf hin, dass durch schnelle und qualitativ hochwertige Publikationen "impact points" gewonnen werden müssen, Herr Dr. Coleman bezweifelt, daß Bibliotheken derzeit in der Lage sind, neue Zeitschriften zu bestellen, Herr Dr. M. Schmitt fragt nach der Marktlücke und weist darauf hin, dass der Verlag Urban & Fischer gerne ein Angebot unterbreiten würde.

Auf Grund der fortgeschrittenen Uhrzeit bittet der Präsident um die Konzentration auf das Wesentliche. Die Gesellschaft solle mit einem mutigen Schritt das Risiko des Scheiterns in Kauf nehmen und vor allem die Chancen im Blick behalten, durch Engagement den Erfolg des Projektes fördern und ein sichtbares Zeichen setzen.

Der Präsident stellt die folgenden Anträge:

    Die GfBS soll eine neue Zeitschrift gründen. Abstimmungsergebnis: 36 Ja-Stimmen, 4 Nein-Stimmen, 16 Enthaltungen. Der Antrag ist angenommen.
    Die Mitglieder beauftragen den Vorstand, das Konzept mit dem vorgestellten Kostenrahmen zusammen mit den vorgesehenen Hauptherausgebern weiter zu verfolgen. Abstimmungsergebnis: 42 Ja-Stimmen, 0 Nein-Stimmen, 14 Enthaltungen. Der Antrag ist angenommen.

Herr Prof. Haszprunar stellt den folgenden Antrag: Der Vorstand soll bis zum 31.10.1999 Alternativangebote einholen und das beste Angebot selbst auswählen. Abstimmungsergebnis: 45 Ja-Stimmen, 0 Nein-Stimmen, 8 Enthaltungen. Der Antrag ist angenommen.

Der Präsident beantragt eine Vertagung der Mitgliederversammlung auf Samstag, den 4.9.1999. Die Mehrheit entscheidet sich für 12.30 Uhr als Sitzungsbeginn.

Teil 2 der Mitgliederversammlung am 4.9.1999:

TOP 3: Bericht des Schatzmeisters: Herr Dr. Hans Ulrich erläutert, daß für das Haushaltsjahr 1998 viele Ausgaben noch nicht abgerechnet werden konnten, da die Rechnungen erst 1999 anfielen. Zu den noch nicht berücksichtigten Positionen gehören vor allem Druckkosten. Weiterhin sollen Mittel für die Vorbereitung der geplanten Zeitschrift eingesetzt werden.

Einnahmen 1998: ZAHLEN NICHT VERÖFFENTLICHT

Herr Haszprunar beantragt die Entlastung des Vorstandes. Der Antrag wird einstimmig angenommen.

TOP 4: Bericht der Kassenprüfer. Die Kassenprüfung stellt Herr Prof. C. M. Naumann vor, es bestehen keine Beanstandungen, die gewissenhafte Buchführung des Schatzmeisters wird mit Beifall bedacht.

TOP 5: Beschluss über die Mitgliedsbeiträge für 2000. Der Präsident beantragt, für das Jahr 2000 die Höhe der Mitgliedsbeiträge unverändert beizubehalten und für das Jahr 2001 den Beitrag für ordentliche Mitglieder und für Studenten in derselben Höhe beizubehalten, allerdings umgerechnet in Euro. Der Antrag wird mit 3 Enthaltungen ohne Gegenstimmen angenommen.

TOP 6: Beschluss über die Tagungsorte 2000 und 2001. Der Antrag, die Jahrestagung 2000 am Senckenberg Institut in Frankfurt a. M. durchzuführen, wird einstimmig angenommen. Der Präsident dankt Herrn Prof. Steininger für die Einladung. Der Vorschlag, die Jahrestagung 2001 zusammen mit der Deutschen Paläontologischen Gesellschaft in Oldenburg durchzuführen, wird einstimmig angenommen.

TOP 7: Wahl des Gesamtvorstandes. Herr Prof. J. Wöstemeyer leitet die Wahl des Präsidenten. Herr Prof. Naumann schlägt Herrn Prof. Dr. Horst Kurt Schminke zur Wiederwahl vor. Es gibt keine weiteren Vorschläge. Wahlergebnis (Ja : Nein : Enthaltungen): (44 : 0 : 3).

Der neugewählte Präsident leitet die weiteren Wahlgänge.

Die Ergebnisse:

    Vizepräsident: Einziger Kandidat: Prof. W. Greuter (42 : 0 : 6)
    Geschäftsführer: Einziger Kandidat: Prof. J.W. Wägele (47 : 0 : 1)
    Schriftleiter: Einziger Kandidat: Prof. G. Haszprunar (40 : 1 : 3)
    Schatzmeister: Einzige Kandidatin: Frau Dr. R. Jahn (44 : 0 : 3)

Für die Wahl der Beisitzer entscheidet die Mitgliederversammlung, Personen für noch fehlende Fachgebiete zu benennen, und zwar für die Paläontologie und die Mykologie/Mikrobiologie. Die folgende Numerierung der Beisitzer stellt keine Rangordnung dar, sondern die Reihenfolge der Wahlgänge:

    1.) Beisitzer (Paläontologie): Einziger Kandidat: Prof. F. F. Steininger (39 : 8 : 1)
    2.) Beisitzer (Mykologie/Mikrobiol.): Einziger Kandidat: Prof. J. Wöstemeyer (34 : 7 : 7)
    3.) Beisitzer (Kustodengruppe): Kandidaten: Dr. C.O. Coleman (Zoologie) 22 Stimmen, Dr. M. Kotrba (Zoologie) 23 Stimmen 2 Enthaltungen. In der Stichwahl erhalten Herr Dr. Coleman 26 Stimmen Frau Dr. Kotrba 20 Stimmen.
    4.) Beisitzer (für die Nachwuchsgruppe): Einziger Kandidat: Dr. W. Ahlrichs (Zoologie) (45 : 1 : 2)
    5.) Beisitzer (für die Botanik/Protistenkunde/Mikrobiologie): Kandidaten: Frau Dr. A. Preisfeld 34 Stimmen, Prof. J. W. Kadereit 9 Stimmen.

TOP 8: Wahl der Kassenprüfer. Herr Prof. G. Scholtz und Herr Dr. S. Richter (beide HU Berlin) werden einstimmig gewählt.

TOP 9: Verschiedenes:

    Der Geschäftsführer bittet die Mitglieder um aktive Mitarbeit. Die Geschäftsstelle bietet an, Einladungen zu Tagungen von Systematikern zu versenden. Die Mitglieder wurden gebeten, auf Tagungen für die GfBS zu werben, Werbematerial ist über die Geschäftsstelle zu erhalten.
    Herr Prof. Naumann regt an, eine effizientere Wahlprozedur zu finden. Der Vorstand wird beauftragt, ein besseres Verfahren zu entwickeln und der nächsten Mitgliederver-sammlung vorzustellen.
    Anwesende Mitglieder schlagen vor, über wichtige Vorgänge Informationen via Listser-ver oder "News" die Mitglieder rechtzeitig zu informieren und Diskussionen schon vor den Mitgliederversammlungen anzuregen. Tagungen sollen künftig keine Parallel-sitzungen enthalten, der Mitgliederversammlung soll auf Kosten der Vorträge mehr Zeit zugewiesen werden.
    Im Mitgliederverzeichnis sollen die Satzung und Anträge auf Mitgliedschaft enthalten sein.

Bochum, den 22. September 1999